Die Juni-Sitzung begann etwas ausgedünnter mit 13 SB-Rät:innen (später dann 15) und dafür mit einer umso volleren Tagesordnung. Fangen wir also gleich an!
Bericht der Nachtschlichter:innen
Die Nachtschlichter:innen konnten früher und stärker ins diesjährige Projekt reingehen durch die nun ausgezahlten Honorare an die rund 10 Schlichter:innen. Das Team soll noch auf rund 20 Personen anwachsen. In der Regel arbeiten zwei Teams, meistens sind sie am Assieck bis hoch zum Alaunpark, ab und an auch unten an der Alaunstraße. Neben dem Eckencheck Ende Mai wird es vor allem zu Semesterbeginn wieder ergänzende Happenings, Ansprache- und Weiterbildungsformate rund um Deeskalation geben. Ein besonderer Fokus liegt nach wie vor auf der Rückgewinnung von Personen und dem positiven Bespielen von Plätzen in der Neustadt – faktisch Angebote statt Verbote.
Polizeiliche Kriminalstatistik 2022
Die Polizeidirektion Dresden stellt die Kriminalstatistik aus dem letzten Jahr vor. Dabei werden lediglich Tatverdachte dargestellt, keine Verurteilungen und natürlich nur das „Hellfeld“, also die tatsächlich getätigten Anzeigen. In die Gesamtstratfaten des PD Dresden zählt der LK SSOE & Meißen mit hinzu. Die Aufklärungsquote ist von 60% auf 52% gesunken. Diebstahl- und Roheitsdelikte sind über einen Abfall während der Corona-Pandemie wieder etwas gestiegen. Die Rauschgiftdelikte haben kontinuierlich über jedes Jahr hinweg abgenommen. Das subjektive Sicherheitsgefühl in der Neustadt gehört nach wie vor nicht zum „unsichersten“ Gefühl dresdenweit, doch insbesondere im Alaunpark ist das Gefühl niedriger.
Kinder- und Jugendbeteiligung im Stadtbezirk
Ein kleines Resümee zum beginnenden Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekt im Modellversuch wird gezogen. Weitere öffentliche Treffen wird es zu mehr Grün in der Stadt, einer autofreien Neustadt und der Polizeipräsenz und den Polizei-Kontrollen in der Neustadt geben – letztere haben sich als besondern wichtig für junge Menschen herausgestellt.
Projektförderungen
Der Synthese e.V. veranstaltet dieses Wochenende ein Stadtteilfest am Martin-Luther-Platz – ein wenig als alternative Einzelveranstaltung. Dabei steht das Mitwirken lokaler Akteur:innen im Mittelpunkt. Zu sehen und Hören gibt es Kunst- und Kulturschaffende auf zwei Bühnen, eine Plattform für elektronische und akustische Musik sowie Theateraufführungen oder Lesungen. Auch Verkaufs- und Infostände von ortsansässigen Vereinen sind vorgesehen. Ulla Wacker (Grüne) betont, wie extrem schwierig Auflagen der Verwaltung rund um eine Veranstaltung sind, die rein ehrenamtlich von engagierten Anwohnenden getragen werden soll. Nachdem herauskam, dass kurzfristig keine Mittel für das BRN-Büro für das Fest am Martin-Luther-Platz umgewidmet werden können, beantragt Christian Demut (SPD), das Budget um 4.000€ auf 18.000€ aufzustocken. Der SBR beschließt einstimmig die erhöhten 18.000€. Ähnlich dazu soll auch auf der Sebnitzer Straße ein Straßenfest stattfinden. Auch hier wird via Antrag (Anne Wieland, die Linke) um 4.000€ erhöht. Insgesamt werden auch hier 14.000€ einstimmig beschlossen.
Am Alten Leipziger Bahnhof soll ein Sommerfest der Blauen Fabrik stattfinden. Ende August sollen an drei Tagen verschiedene Bands und DJs spielen, neben Podiumsdiskussion zur weiteren Entwicklung gibt es auch vielerlei für Familien und Kinder. Die 6.900€ werden ebenso einstimmig angenommen. Um an die Opfer der Shoa zu erinnern, werden im Rahmen des Projektes „Erinnern-Bilden-Begegnungen“ am Alten Leipziger Bahnhof fünf Veranstaltungen vom Förderkreis Gedenk-, Begegnungs- und Lernort ALB stattfinden. Dafür wurden 15.120€ beschlossen.
Eine Sommer-Konzertreihe in der Martin-Luther-Kirche wird mit 2.620€ mit einer Enthaltung ansonsten einstimmig angenommen gefördert. Das jüdische Kulturwochenende „Lebendige Erinnerung“ gibt es rund um den Alten Leipziger Bahnhof mit „Shabbat, Workshops, Konzerten, Foren, Rundgang und mehr“. Für das Projekt werden 6.115,00€ bereitgestellt. Für einen Brandschaden am Spielplatz an der Schanzenstraße wird der SBR dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft mit 4.000€ aushelfen.
Weiteres…
Die Details zur Begrünungssatzung, der einstimmig vom SBR zugestimmt wurde, findet ihr hier. Ein großer Fokus liegt dabei auf der Erhöhung der grünen Vielfalt im Stadtbereich, aber auch bei der Anpassung an Veränderungen durch den Klimawandel. Außerdem soll ein Grundstück an der ehemaligen Robotron-Kantine zurückerworben werden und als potentiell neuer Standort für das Kunsthaus Dresden genutzt werden. Jacqueline Muth (Linke) bringt einen Antrag ein, dass der bisherige Standort des Kunsthauses vor einem potentiellen Verkauf darauf geprüft werden soll, ob nicht eine städtische Nutzung bzw. ein Beibehalt in städtischem Eigentum möglich und sinnvoll ist. Außerdem wurde ein Antrag der SPD angenommen, der mehr kommunale Beteiligung beim Alten Leipziger Bahnhof fordert.
Diesmal fand die SBR-Sitzung im Altensaal im Diakonissenkrankenhaus statt, wo es zuvor eine Führung für die Stadtbezirksbeirät:innen gab. Mit 16/19 Anwesenden startete die Sitzung, mit 18/19 Anwesenden waren wir später sogar fast vollzählig.
Masterplan Grün
Zunächst wurde das Projekt „Masterplan Grün“ vorgestellt. Anlass des Projektes sind der Verlust von Grün und die hohe, fortschreitende Flächenversiegelung im Stadtgebiet. Die Fläche der Grünanlagen ist in den letzten fünf Jahren um 10% geschrumpft bei wachsender Siedlungsfläche. Das Ziel des Projektes ist die Sicherung, Weiterentwicklung und Verbindung des Stadtgrüns. So soll Flächensicherung betrieben werden und das bisherige Flächenpotential soll besser genutzt werden – so zum Beispiel Brachen, Friedhöfe oder Stadtwälder. Berücksichtigt werden soll dieser auch in der Bauleitplanung der Stadt. Der Plan muss regelmäßig evaluiert werden und soll den Bedürfnissen der Bevölkerung mittels Bürgerbeteiligung gerecht werden. So sollen grüne Potentialflächen vorgeschlagen werden, die Lieblingsorte sowie die Expertise der Bewohner:innen soll mit einfließen. Am Ende soll die STESAD die Bürgerbeteiligung durchführen und die Finanzierung soll durch die Stadtbezirke realisiert werden. Dafür wurden von der Neustadt gegen die Stimmen von AfD und FDP mit 6.000€ beschlossen. Der Beteiligungsprozess beginnt mit einer Online-Umfrage und soll über Workshops und Stadtteilspaziergänge intensiviert werden. Die tatsächlichen Kosten für die Projekte sollen dann über Fördermittel eingenommen werden.
Förderungen durch den Stadtbezirksrat
Für den Tag der offenen Tür vom Heinrich-Schütz-Konservatorium am 10. Juni stellt der Stadtbezirksbeirat für das vielfältige Bekanntmachen der Veranstaltung einstimmig 1.305€ zur Verfügung. Der Metaknoten e.V. möchte eine Werkwoche unter dem Motto „Do-It-With-Others“ mit einer Vielzahl von Input-Vorträgen und verschiedenen Kunstformen veranstalten. 3.000€ gibt es hierfür – ebenso einstimmig – vom Stadtbezirk. Für die Lange Nacht der Galerien und Museen gibt es 9.122,50€. Die Veranstaltung im Barockviertel findet nunmehr schon eine ganze Dekade statt. Mit Künstler:innen, Führungen und weiteren kulturellen Eindrücken hofft die Lange Nacht wieder so viele Besucher:innen zu bekommen, wie vor der Corona-Krise. Die Künstlervereinigung der Blauen Fabrik möchte einen Kunst-Zaun am Bahnsteig entlang errichten, wobei die Flächen in einem kleinen Wettbewerb zum Gestalten freigegeben werden soll. Thematisiert werden sollen dabei die Geschichte des Ortes – die Deportation von Juden und Jüdinnen während der NS-Zeit sowie Frieden, Völkerverständigung und der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus sollen an dem Zaun eine visuelle Würdigung finden. Gegen eine einzelne AfD-Stimme (Anne verkneift sich an dieser Stelle den absolut offensichtlichen Kommentar) sind die 10.200€ Förderung für das Projekt angenommen.
Potentialanalyse Garagengrundstücke
Analysiert wurden nicht nur Garagengemeinschaften, sondern alle Garagenplätze, bei der mindestens eine Garage vermietet wird. Insgesamt sind dies dann 224 Grundstücke mit insgesamt 36,6ha und 3.280 genutzten Garagen. In der Analyse kommt man auf 80% der Standorte, die Potential für andere Nutzungen haben – einzelne Standorte im Stadtbezirk Neustadt kommen für (kommunalen) Wohnungsbau oder auch Begrünungsmaßnahmen in Frage. Die gesamte Analyse im Detail mit den einzelnen Stadtteilen, Orten und Potentialen könnt ihr hier unter TOP 3.1 einsehen.
Anfragen an den Oberbürgermeister
Heute gab es zwei Anfragen, die durch den Stadtbezirksbeirat mehrheitlich beschlossen nun dem Oberbürgermeister zur Beantwortung vorgelegt werden. Zum einen fragten Torsten Abel und Ulla Wacker (beide Grüne) nach den Gründen, warum das Nordbad zurzeit geschlossen ist, wann es wieder öffnet, welche Kosten es geschlossen produziert. Außerdem werden Personalschlüssel, potentieller Personalmangel und Strategien zur Personalgewinnung angefragt. Die zweite Anfrage kommt von Anne Herpertz (Neustadtpiraten) und betrifft die Mündung der Hechtstraße hin zum Bischofsplatz. Dort parken täglich Autos neben den Fahrradstellplätzen auf der Seite des Bahnaufganges. An dieser Stelle werden vermehrt Radfahrende in die Gegenspur getrieben, da die Autos den Platz wegnehmen. Mit der Anfrage soll herausgefunden werden, ob das Parken dort ordnungswidrig ist, wenn ja, ob und wie es geahndet wird, wie oft 2022 kontrolliert und geahndet wurde, sowie welche Möglichkeiten es gibt, das potentiell ordnungswidrige Parken an dieser Stelle sowohl nachträglich als auch präventiv zu unterbinden (durch Beschilderung, Sperrflächen, Ahndung durch Ordnungsamt, Abschleppen,…). Über die Antwort werden wir natürlich hier berichten!
In der Sitzung vom 03. April gab es deutlich mehr zu berichten und zu diskutieren als in der letzten Sitzung – sie ging von 17:30 bis 21:30 Uhr. Kommen wir also direkt zum Bericht!
Förderungen für Kinder, Jugendliche und Familien
Das 10. Kinderfest im Alaunpark verbindet Flohmarkt, Hüpfburg, „eine kleine BRN für die Kinder“ und vieles weiteres. Die 5.400€ Förderung wurden einstimmig vom SBR beschlossen. Am 29. Mai 2023 von 10 bis 22 Uhr gibt es also Spiel und Spaß ohne Kommerz! Für das Zirkus-Theater Festival des Societätstheatersim Alaunpark (10 Tage Action für Kinder, Familien und Interessierte) gab es einstimmig 6.900€ Förderung – besonders hervorzuheben ist, dass die Kostenfreiheit die Barrieren für die Teilhabe senkt. Die Eröffnung findet am 01. Juni statt. Für die Stadtteilbibliothek werden außerdem 5.000€ für Nintendo-Switch-Spiele zur Verfügung gestellt. Damit kann Kindern aus Familien, die sich das nicht oder kaum leisten können, Zugang zu solchen Spielen ermöglicht werden. Besonders im Hinblick auf Lernspiele ist das ein Gewinn. Holger Zastrow enthielt sich als einzige Person bei der Abstimmung. Das schon in der letzten Sitzung vorgestellte Pilotprojekt zur Beteiligung von Kinder und Jugendlichen bekommt zur Umsetzung ihrer Auftaktveranstaltung (21. April im Alaunpark) und weiterer Projekte 3.570€ aus Mitteln des SBRs.
Kunst-, Musik- und Kulturförderung
Der Scheunevorplatz braucht Förderung für die Bespielung des Vorplatzes. Die Projekte dort sind sehr wichtig, da anstatt repressiver Maßnahmen endlich präventive und positive Ansätze gewählt wurden, um Kriminalität entgegenzuwirken. 10.278€ werden beantragt und einstimmig angenommen. So bekommt auch derSchaubudensommerentlang der Alaunstraße mit einem reichhaltigen Programm 9.000€ aus Mitteln des SBRs. Das Internationale Sommerfestival für Theater, Vergnügen und Musik findet vom 04.-06. Juli statt. 12.000€ bekommt auch die nicht-Kommerzielle Veranstaltung „Kultur am Pavillon“ an der Albertbrücke, wo es wieder eine Konzertreihe im Sommer geben wird. Das am 11. April im C.Rockefeller Center for Contemporary Arts (Rudolf-Leonhard-Straße) stattfindende Konzert verbindet ungewöhnliche Orte, Musik und Gespräche und wird ebenfalls vom SBR in Höhe von 1000€ gefördert. Barrierefreier Zugang ist gegeben. Außerdem werden disziplinübergreifende Veranstaltungen zur Förderung kreativer Fähigkeiten, Verknüpfung künstlerischer Ansätze, gesellschaftlichen Integration unter dem Namen „Free Yourself with Colour“ gefördert. Es gibt Kunst- Workshops mit Farbe und Theaterperformance als Gemeinschaftswerke und Musik. Ziel ist es, Menschen, die sonst benachteiligt werden die Chance zu bieten, mit Kultur und anderen Menschen in Berührung zu kommen. 2.200€ gibt es einstimmig für dieses Projekt.
Veranstaltungswoche in Gedenken an Jorge Gomondai
Der Afropa e.V. / Initiativkreis Gedenken.Erinnern.Mahnen. veranstaltet eine Woche in Gedenken an die rassistisch motivierte Ermordung von Jorge Gomondai. Unter anderem gab es am 03. April einen Gedenkrundgang und am 05. April ein Zeitzeug:innengespräch. Am 06. April, dem Todestag von Jorge Gomondai, wird es außerdem eine Gedenkveranstaltung am Jorge-Gomondai-Platz geben, bei der Engagierte, Zeitzeug:innen und die zweite Generation von Vertragsarbeitenden zu Wort kommen werden. Der SBR beschließt einstimmig 1396,90€ für die Gedenkwoche.
Förderung für 80-Jährige Jubiliare
Für 80-Jährige im Neustädter Stadtbezirk soll es zwei Ehrenfeiern für die Jubiliare aus Mitteln des Stadtbezirks geben. Es soll Gelegenheit geschaffen werden, bei Kaffee und Kuchen zusammen und mit Vertreter:innen der Verwaltung über ihre Wünsch, Ideen und Nöte zu sprechen. Süße Idee, die dem Problem der Einsamkeit in Städten entgegenwirken kann!
Vorschläge zur BRN
Die SPD nutzt ihr Vorschlagsrecht und bittet den Oberbürgermeister, zu prüfen, in welchen rechtlichen Rahmen die Durchführung die BRN aussehen könnte und welche Arten der Unterstützung dafür umgesetzt werden können. Dabei soll es nicht nur für dieses Jahr Lösungen geben, sondern über dieses Jahr hinweg Lösungen für die Zukunft der BRN gefunden werden. Hintergrund ist auch, dass die Gespräche aus dem Hintergrund in den Bezirksrat verlegt werden sollen. Ulla Wacker (Grüne) betont, dass das Ganze natürlich nur möglich wird, wenn die Menschen der Neustadt das wollen. Sie berichtet über viele Gespräche die derzeit diesbezüglich stattfinden und dass dort bereits verschiedene Varianten und Wünsche diskutiert werden. Viele Ehrenamtliche stoßen an ihre finanziellen und zeitlichen Grenzen. Holger Knaak (Die Linke) spricht davon, dass neue Wege gefunden werden müssen, einfach weil die deregulierten Zeiten spätestens mit Corona herum waren. Eine „zurück zur alten BRN“ wird es so kaum geben, aber er zeigt sich optimistisch, dass neue Wege gefunden werden. Holger Zastrow (FDP) erinnert sich auch gern an die alten Jahre zurück, verweist jedoch auf die steigende Spießigkeit in der Neustadt und – vollkommen zurecht – darauf, dass solche Sachen im Ehrenamt kaum noch oder gar nicht zu schultern sind. Anne Herpertz (PIRATEN) weist darauf hin, dass sie selbst als sie noch hinter Meißen wohnte oft die BRN besucht hat. Die Verantwortung für die BRN lag noch nie nur im Stadtteil – die Verantwortung ist nicht nur stadtweit sondern sogar überregional. Dr. Demuth (SPD) unterstreicht, dass es für junge, linke Menschen aus ganz Ostsachsen eine Blaupause ist, mal aus ihren Nazi-Dörfern rauszukommen. Anne Herpertz nickt bestärkend. Alle sind sich einig, dass die Stadt die bürokratischen Bedingungen für Stadtteilfeste überdenken muss.
Weitere Informationen & Wissenswertes
Während den Baumaßnahmen an der Bautzner Straße/Prießnitzbrücke (Ersatzneubau der Brücke wegen Hochwasserschäden 2013) wird die Verkehrsführung geändert. Der Bau beginnt am 17. April, wird voraussichtlich 25 Monate dauern und in mehreren Abschnitten vorgenommen. Ab dem 02. Mai wird es Schienenersatzverkehr geben, ab ca. Mitte Juli eine getrennte Führung des Fahrbetriebs. Einen Großteil der Zeit (ab Mitte Juli) wird es stadteinwärts von der Bautzner Straße über die Radeberger Straße wieder zurück auf die Bautzner Straße gehen, stadtauswärts geht es dann über die Holzhofgasse und den Diakonissenweg wieder auf die Bautzner Straße. Eine Ersatzhaltestelle wird auf der Löwenstraße eingerichtet, Ampeln für Fußgänger:innen werden garantiert und mit dafür notwendigen Parkverboten muss gerechnet werden. Die Radverkehrsführung wird an die veränderte Verkehrsführung für Kraftwagen angepasst. Die Stadt und auch die DVB werden zeitnah Anwohnende und Betroffene über die Maßnahmen, Umleitungen und Ersatzhaltestellen informieren. Die Stadtverwaltung sagt zu, nach einer gewissen Anfangszeit eine Verkehrsmessung durchzuführen, um entsprechend einer potentiell zu hohen Belastung auf der Holzhofgasse entgegenwirken zu können.
Aus der Fortschreibung des Kita-Fachplans ist zu entnehmen, dass die Fertilitätsquote sinkt (z.B. wegen Wegzug, situative Lebensumstände, steigende Lebenshaltungskosten) und prognostisch geht die – Zitat – „Tendenz zum Drittkind wieder zurück“. Da sollte man als Stadt mal darüber nachdenken, vor allem, was die quasi unbezahlbaren, größeren Wohnungen betrifft. Allerdings – aufgrund des Sinkens –gibt es keine Knappheit mehr bei Kita-Plätzen wie noch vor einigen Jahren. Es wird aber appelliert, das Angebot nicht im Sinne des Geldsparens einzuschränken, damit auf künftige Entwicklungen und auf den erhöhten Bedarf an Integrationsplätzen Rücksicht genommen werden kann.
Es wird jetzt auch bald wieder mehr Mülltonnen in der Äußeren Neustadt geben & die Imagekampagne zum Sauberhalten des Alaunparks startet im neuen Jahr wieder mit Mülltüten und kleinen Aufmerksamkeiten für die Parkbesuchenden. Haltet eure Umwelt sauber!
In dieser Sitzung wurde Anne vereidigt und sitzt nun für die Piraten im Beirat für die Neustadt. Jan war zu Beginn der Sitzung noch kurz da und wurde unter Applaus verabschiedet. Fünf Jahre im Ortsbeirat und rund vier Jahre im Stadtbezirksrat! Danke Jan für deine tolle Arbeit – und natürlich die unzähligen Berichte, in denen du die Prozesse im Stadtviertel transparenter gemacht hast! Beim Rausgehen von Jan nach der Vereidigung von Anne haben sich beide tatsächlich abklatschen können.
Projekt zur Kinder- und Jugendbeteiligung
Als erstes wurde das „Pilotprojekt Kinder- und Jugendbeteiligung“ des Kinder- und Jugendbüros vorgestellt, das auf Grundlage des §47a SächsGemO (Beteiligung von Kindern und Jugendlichen) basiert. Dieses wird von März bis Dezember in den Stadtbezirken Neustadt und Loschwitz in unterschiedlichem Kontext stattfinden. In der Neustadt sollen Jugendliche und junge Erwachsene durch offene und kurzfristig angelegte Veranstaltungen an die Themen Nachhaltigkeit, Müll(-vermeidung) und Umweltschutz herangeführt werden. Dies soll jungen Menschen verschiedene Möglichkeiten der kommunalen Mitgestaltung zeigen und den persönlichen Austausch zwischen ihnen und den Stadtbezirksbeirät:innen fördern. Das Projekt startet am 21.4. mit Workshops und Konzerten junger Neustädter Bands mit dem „Saisonauftakt im A-Park“.
Beleuchtung im Alaunpark
Wie aus einer Anfrage von unserem Piraten-Stadtrat Martin hervorgeht, sind die Planungen für die Beleuchtung am Alaunpark (zwischen Bischofsweg und Tannenstraße) inzwischen abgeschlossen. Für die Planung stellte der Stadtbezirksbeirat 17.000€ bereit, 40.000€ Zuschuss braucht es nun für die Umsetzung. Ähnlich wie in der Antwort aus der Anfrage wird ausgeführt, dass die Umsetzung noch in diesem Jahr absolut unklar ist – wegen Ungewissheit über Lieferengpässe, die erst nach der Ausschreibung abgeschätzt werden können. Die Förderung wurde einstimmig beschlossen.
Vorschläge: Sicherheit in der Neustadt und Modale Filter an der Louisenstraße
Die SPD im Bezirksrat machte von ihrem Vorschlagsrecht gebrauch. Der Stadtbezirksbeirat soll dem Oberbürgermeister fünf verschiedene Punkte vorschlagen: 1. Die Beleuchtung im Alaunpark soll ausgeweitet werden, vor allem auf den Wege-Verbindungen jenseits der jetzt geplanten Strecke zwischen Bischofsweg und Tannenstraße. 2. Öffentliche Toiletten sollen Freitags und Samstags bis 24Uhr offen bleiben können. 3. Die am Assieck sehr wirkungsvoll deeskalierend auftretenden Nachtschlichter brauchen dringend eine Finanzierung für 2024. 4. Polizeistreifen sollen eher zu Fuß statt in Wannen unterwegs sein und es soll vermehrt auf Bürgerpolizist:innen gesetzt werden. Außerdem soll eine wissenschaftliche Kriminalanalyse mit besonderem Blick auf präventive Maßnahmen angeregt werden. 5. Es braucht mehr Freiräume und Treffpunkte für junge Menschen in der äußeren Neustadt – der Oberbürgermeister solle daher prüfen, an welchen Orten es nicht-kommerzielle Treffpunkte geben kann. Der Beirat nahm den Vorschlag einstimmig an.
Auch die Grünen nutzen ihr Vorschlagsrecht. Dabei fordern sie einen Modellversuch zur Erprobung von „modalen Filtern“ (Diagonalsperre) in der Äußeren Neustadt für Nebenstraßen. Dieser soll natürlich auch im Nachgang evaluiert werden. Ziel dahinter ist, den Durchgangsverkehr von motorisierten Fahrzeugen, vor allem von ortsfremden, zu reduzieren. Die Kreuzung an der Louisen-/Kamenzer/Martin-Luther-Str soll dann nur noch in jeweils eine Richtung passierbar sein. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.
Förderung für Neustädter Kultur & Elbwiesenreinigung
Für die Reinigungsaktion an den Elbwiesen (für die Jahre 2023 und 2024) sollen Putzmittel angeschafft werden. Mit 1500€ wird diese Maßnahme gefördert. Bis zum 22. März kann man sich übrigens noch für die Reinigung am 1. April (von 9.12 Uhr) anmelden!
Beschlossen wurden auch 13.060€ als Förderung für ein Theaterstück zur Suchtprävention. Im Mai und November soll „Kill You!“ insgesamt 16 Mal mit anschließendem Publikumsgespräch aufgeführt werden. Thema ist vorrangig Spiel- und Mediensucht.
Für das in diesem Jahr zum 13. Mal stattfindende Neustadt Art Festival gab es 6740€ Förderung. Mehr Infos zum Festival gibt es in Kürze, also seid gespannt!
Der Afropa e.V. bekam Fördermittel in Höhe von 2240€ für die Live-Kunstaktion „Pressure Me 8 März“ zum internationalen Frauentag. 20 Uhr an der Königsbrücker Straße am Weltclub-Cafe wird eröffnet, für Kinderbetreuung ist gesorgt.
Unter dem Titel „Kunst zwischen Alltag und Ausnahmezustand“ wird vom 17-18. Juni (am eigentlichen BRN-Wochenende) Musik auf der Prießnitzstraße am Atelier Karen Gäbler gespielt. Für die Welt- und Jazz-Musik gab es 6039,92€.
Die 12 Lesungen im engen Rahmen der „Lesereihe im Drinnen und Draußen“ mit wechselnden Nachwuchsautor:innen und Musiker:innen wurden mit 8759,50€ unterstützt. Die Förderungen wurden alle einstimmig angenommen.
Am 2. März hat der Stadtrat beschlossen, dass der Piraten-Bezirksrat Jan Kossick aus dem Stadtbezirksbeirat Neustadt ausscheiden darf und dafür Anne Herpertz nachrückt. Bereits am 6. März wird nun Anne Herpertz das Mandat für die Piratenpartei bei der 43. Sitzung des Beirates ausüben. Seit der Wahl 2019 war Jan Kossick Beirat in der Neustadt, zuvor seit 2014 als stellvertretendes Mitglied im Ortsbeirat Neustadt.
„Die Zeit im Bezirksrat hat mir gezeigt, wie Demokratie von unten auch in unserer bürokratisierten Welt funktionieren kann. Umso mehr freute es mich, dass unsere langjährige Forderung auf direkte Wahl, Selbstbefassungsrecht und einem eigenen Budget 2019 dann endlich umgesetzt wurde. Mit diesem Budget konnten wir dann vor allem während und nach dem Lockdown der lokalen Kulturszene massiv unter die Arme greifen“, führt Jan Kossick aus. „Weiterhin konnten wir das Alkoholverbot kippen und eine neue verschärfte Variante verhindern“, so Kossick weiter. „Meine Wege führen mich beruflich nun vorerst nach Japan. Anne wünsche ich viel Erfolg als Bezirksrätin, denn es gibt noch viel zu tun: Der ÖPNV muss auf lokaler Ebene weiter gestärkt werden und die Neustadt endlich autofrei werden!“
Anne Herpertz, Vorsitzende der Piratenpartei Deutschland und der Neustadtpiraten, zeigt sich voller Energie für das kommende Mandat: ”Ich bin Jan Kossick unglaublich dankbar für seine bereichernde Arbeit im Bezirksrat und unsere immerwährend gute Zusammenarbeit im Stadtteil. Es sind große Fußstapfen in die ich versuche bestmöglich zu treten. Mir ist es eine Freude, unsere piratigen Themen mit vollem Herzen weiterzutragen: Für eine autofreie Neustadt, dezentrale Kulturförderung, aktive Degentrifizierung und selbstverständlich gegen jeden Versuch einer Neustadt-Prohibition.“
Vor fast 10 Jahren schrieb Jan Kossick eine Utopie für die Neustadt: »Am Bahnhof Neustadt angekommen, steige ich in den Quartierbus, der mich in wenigen Minuten bis vor die Haustür bringt. Wir fahren vorbei an grünen Inseln mit Spiel- und Sportplätzen und am Bürgerzentrum “Alte Verkehrsbetriebe” mit kleinen Läden, der Ortsverwaltung und Kunstateliers. Sobald wir die weitestgehend im Bestand sanierte Königsbrücker verlassen und in die Äußere Neustadt–auch bekannt als Bunte Republik–einbiegen, gibt es kaum noch Autos. Cafés und Kneipen haben ihre Tische bis auf die Straße heraus aufgestellt, Künstler:innen arbeiten unter freiem Himmel, ab und zu höre ich Straßenmusik– es herrscht eine entspannte Atmosphäre, ein Ort, an dem ich gern wohne.« Anne Herpertz fügt hinzu: „Die Neustädter:innen können sich darauf verlassen, dass diese Utopie auch ohne Jan Kossick im Bezirksrat weiterbesteht.“
Die Bezirksratssitzung am 6. Februar wurde schon vorher stark verkürzt: Die Tagesordnungspunkte »Erhaltungssatzung«, »Hochhausleitbild« und »Zeitliche Erweiterung der Filmnächte« sind schon vorher vertagt worden, da sie noch nicht im Bauauschuss behandelt wurden. Somit gab es zwei Infopunkte – einen zur Beleuchtung im Alaunpark und einen zum Projekt »Zukunftsfähige Innenstädte« – und zusätzlich die alljährliche Priorisierung von Straßenbaumaßnahmen im Bezirk sowie vier Fördermittelanträge.
Beleuchtung im Alaunpark
Beleuchtet werden soll der Radweg von der Einfahrt Alaunstraße bis hoch zum Ausgang Tannenstraße. Die Bestandsbeleuchtung ist veraltet und soll nicht mehr genutzt werden, da sie den Umweltauflagen nicht genügt und einen zu hohen Energieverbrauch hat.
Es wird eine einseitige Beleuchtungsanlage, erdverkabelt mit LED-Technik, verwendet (Typ we-ef, Model VFL530). Die 12 Leuchten haben je eine Leistung von 14W mit einer Dimmung von 21 bis 6 Uhr um 50% (auf 7W); die Energiekosten pro Jahr liegen bei ~200 EUR. Die Masten haben eine Höhe von 4,50m und werden mit 25m bis 30m Abstand aufgestellt. Ein Referenzbeispiel der Leuchten ist der Bönischplatz zu besichtigen. Insgesamt kostet das herstellen der Beleuchtung um die 125.000 EUR.
Die Planung ist jetzt abgeschlossen. Wenn der aktuelle Doppelhaushalt bestätigt ist, kommt die Kampfmittelsondierung, die Ausschreibung und die Bereitstellung der Materialien. Das alles kann bis zu einem Jahr dauern (Bestätigung Doppelhaushalt, Materiallieferungen können über ein halbes Jahr dauern etc.). Der Bau beginnt daher vermutlich erst 2024.
Dr. Demuth (SPD) fragt nach, wie es mit Solarbetrieb aussieht. Das lässt sich einrichten, allerdings ist der Betrieb teurer, da die Batterien alle 6 Jahre ausgetauscht werden müssen. Solar wird also nur genutzt, wo es keinen Stromanschluss gibt.
Weitere Wegebeleuchtungen sind nicht geplant. Das Umweltamt lehnt relativ viel ab, da Parkanlagen in Dresden für gewöhnlich nicht beleuchtet sind. Um das zu ändern müssten die Wege öffentlich gewidmet werden, was nicht geplant ist. Desweiteren ist eine Nutzung der Anlagen im Alaunpark nach Einbruch der Dunkelheit weniger gewünscht, um die Nachtruhe der Anwohnenden zu berücksichtigen.
Herr Rogge (Grüne) hakt nochmal wegen der Dimmzeiten nach; er wünscht sich eine Verbesserung des Sicherheitsgefühls im Alaunpark und fragt, inwiefern Polizei und Ordnungsamt in die Planung eingebunden sind. Bezirksamtsleiter Barth antwortet, dass es sich hier um eine organisatorische Maßnahme handelt, bei der die Verbesserung der Sicherheit kein Bestandteil ist. Das Straßen- und Tiefbauamt ist hier auch nicht zuständig – diese Thematik bearbeitet das Amt für Stadtgrün.
Förderung Klubkultursommer
Ziel des Klubkultursommers 2023 ist, den Herausforderungen am Assi-Eck entgegenzutreten und mit Akteuren aus der Szene selbst eine Entlastung der Neustadt herbeizuführen. Dabei spielen die in der Neustadt ansässigen Clubs eine elementare Rolle, um die ‚Menschenmassen‘ gezielt zu dezentralisieren. Das geplante Programm umfasst 75 Veranstaltungen in den Monaten Mai bis Oktober.
Der Bezirksrat fördert das Projekt einstimmig mit 40.000 EUR (Variante C im Projektplan, Seite 3).
Der Stadtbezirksbeirat fördert die Kampagne einstimmig mit 8.000 EUR.
Priorisierung der Straßenbaumaßnahmen
Die jährliche Priorisierung der Straßenbaumaßnahmen steht an. Die Liste kann hier abgerufen werden. Zur Forststraße wird angemerkt, dass die Telekom in den nächsten Jahren Glasfaserkabel verlegen will. Damit dann nicht frisch gebaute Gehwege und Straßen wieder aufgerissen werden, wartet man nun auf die Pläne der Telekom.
Die Liste wird einstimmig angenommen.
Zukunftsfähige Innenstädte
Das Programm wurde 2021 vom Bund aufgelegt, um resiliente Innenstädte zu fördern. Das Gesamtvolumen liegt bei 52 Mio. Euro. Dresdens Projektantrag wurde im Februar 2022 eingereicht und im Oktober 2022 bestätigt.
Das Programm läuft von 2022 bis 2025. Das Fördergebiet umfasst den „26er Ring“ – das sind der Stadtumbau Ost im Dresdner Westen, das Sanierungsgebiet Äußere Neustadt und weitere kleine Förderprojekte. Die einzelnen Projekte umfassen Handlungsstratagien, Studien, Kooperationen, Öffentlichkeitsarbeit, baulich-investive Maßnahmen und anderes.
In der Innenstadtkooperation soll das Projekt Kreativ.Raum.Börse den Leerstand mit Hilfe der Kultur- und Kreativwirtschaft angegangen werden. Das Projekt läuft über den gesamten Zeitraum und hat ein Volumen von 1,2 Mio Euro. Der Kooperationspartner ist Wir gestalten Dresden. Das Ziel ist die Belebung der Innenstadt durch Senkung der Hürden. Dafür soll es Workshops geben, eine Kreativraumbörse online aufgebaut werden und Leerstand angemietet werden für Kulturschaufenster und zwei Reallabore. Reallabore sind geeignet für klassische Verkaufsräume, aber auch für Veranstaltungen. Die Raumnutzung als solche läuft über Anträge, die durch eine Jury bewertet werden. Outdoor gibt es den Plan, Kunstmärkte (Märkte der Zukünfte) zu erproben (z.B. eine Newcomerhütte). Der Start der Kreativ.Raum.Börse soll im 2. Quartal 2023 sein.
Bei den baulich-investiven Maßnahmen ist ein touristisches Fußgängerleitsystem (~600.000 Euro) geplant und eine lebendige Seestraße (erhöhte Aufenthaltsqualität, 28.000 Euro).
Eine weiterer Bestandteil ist ein Verfügungsfonds (~200.000 Euro), bei welchem Gelder für Projekte beantragt werden können.
Tanz und Bewegung
Zwei weitere Förderprojekte haben nichts miteinander zu tun, befassen sich jedoch beide mit der Bwegung des Körpers.
Beim Projekt Zukunftsbildung – nachhaltige gesunde Lebensweise wird bei Kita-Kindern das „Bewusstsein der Gesunderhaltung“ gefördert, indem regelmäßige, sportliche Bewegungen im Kita-Alltag implementiert werden. Innerhalb des Projekts sollen Menschen mit Migrationshintergrund zu Übungsleiter·innen ausgebildet werden, um die Kinder anzuleiten. Diese Verzahnung von Integration und Bewegungsförderung begrüßen wir sehr. Das Projekt wird mit 7.915 € einstimmig vom SBR gefördert.
Beim zweiten Projekt Künstlerische Reihe No. 2 wird in verschiedenen Veranstaltungsformaten vom 28. bis 30. April der Ort villa\wigman im Kontext der Zeit von 1945-1989 beleuchtet. Tanz und Theater in der Zeit der DDR wie die Nutzung durch das Staatsopernballett und die Gründung der Kleinen Szene stehen im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen. Mit fünf künstlerischen Inszenierungen, Porträt- und Podiumsgesprächen, in denen Zeitzeug·innen zu Wort kommen, einer installativen Ausstellung und Führungen, wird der tanzhistorisch bedeutsame Ort der Dresdner Neustadt in die öffentliche Wahrnehmung gerückt. Die Förderung in Höhe von 9.000 € wird einstimmig vom Bezirksrat beschlossen.
Jan geht, Anne kommt
Wenn alle Bürokratie wie gewollt arbeitet, war dies die letzte Sitzung von Bezirksrat Jan. Dieser legt aus beruflichen Gründen sein Mandat nieder und Anne rückt nach. Die nächsten Berichte erfolgen dementsprechend aus ihrer Feder. Jan sagt: „Es hat Spaß gemacht, Informationen aus dem Rat in die breitere Öffentlichkeit zu tragen. Ich danke allen Unterstützenden, die uns als Piraten so etwas ermöglichen. :)“
Dass das 49-Euro-Ticket klimafreundliche Mobilität für alle bringt, glaubt inzwischen niemand mehr. Zu bürokratisch ist es, zu teuer, zu viele Bedingungen und Einschränkungen. Wir bleiben deshalb bei unserer Forderung, den ÖPNV umlagefinanziert zu gestalten; ein 9-Euro-Ticket ohne Wenn und Aber wäre eine mögliche Übergangslösung.
Ein anderer Aspekt der teuren öffentlichen Mobilität ist der Umstand, dass Fahren ohne Fahrschein eine Straftat ist. Anders als beim Falschparken oder gar Fahren unter Alkohol, landen Menschen im Gefängnis, weil diese einen Sitzplatz unbezahlt blockiert haben.
So sitzt im Moment der Neustädter Straßenkünstler Harald im Gefängnis, da er eine Strafe von über 800 € nicht bezahlen kann. Solidarische Menschen haben deshalb einen Spendenaufruf gestartet, um Harald zu befreien. Außerdem gibt es eine Soli-Veranstaltung am 7. Februar im Malobeo, die sich mit den Themen Ersatzfreiheitsstrafe und Freiheitsfonds auseinandersetzt.
Unser Neustädter Bezirksbeirat Jan hat dazu folgendes Video veröffentlicht:
In der ersten Sitzung des Stadtbezirkbeirats im neuen Jahr am 16. Januar 2023 ging es um Dresdens Bevölkerungsentwicklung, die weitere Alaunpark-Westerweiterung, die Katharinenstraßensanierung, die sinnvolle Fortführung der Geisterkampagne, ein „umstrittenes“ Parkverbot auf der Bautzner Straße sowie eine Shoa-Gedenkstätte.
BRN 2023
Die meisten wissen es schon: Die BRN 2023 fällt wieder aus. Begründung ist, dass sich kein Gesamtveranstalter findet. Das ist aber normal – die BRN ist kein Dresdner Stadtfest, insofern passt das als Ausrede super für die Stadtverwaltung um das Stadtteilfest weiter tot zu machen. Mal schauen, ob die Neustadt das mit sich machen lässt… 🥳
Sanierung Katharinenstraße
Im letzten Doppelhaushalt wurden 5 Mio. Euro für das Straßennebennetz eingestellt. Unter anderem die Katharinenstraße soll davon saniert werden. Das Verfahren dazu hatten wir im letzten Jahr bereits bemängelt, da es schien, dass die Planung am Bezirksrat vorbei erfolgen soll. Insofern ist die jetzige Vorstellung begrüßenswert.
Ziel ist eine Lärmreduzierung durch einen Deckentausch, eine Aufwertung der Straße durch Baumpflanzungen und die Einrichtung von Fahrradabstelmöglichkeiten. Einschränkungen entstehen durch öffentliche Beleuchtung, Grundstückszufahrten und der Anliegerverkehr (Putzi GmbH, Konsum).
Zur Zeit läuft die Entwurfsplanung. Geplant sind 12 neue Baumstandorte, 24 Radbügel und 12 Lastenradbügel. Die Asphaltdecke beschränkt sich auf die Fahrbahnmitte, die Parkplätze bleiben als Kopfsteinpflaster.
Zur Verfügung stehen 580.000 EUR, die Kosten belaufen sich derzeit auf 600.000 EUR. Durch aktuelle Preissteigerungen können es bis über 700.000 EUR werden.
Der erste Entwurf soll in diesem Monat fertig werden. Baubeginn soll dann im Februar 2024 sein.
Westerweiterung Alaunpark
Im Herbst 2023 soll Baubeginn für den 3. Bauabsschnitt im Westalaunpark sein. Das umfasst die Sportflächen und weitere Parkwege und Baumpflanzungen.
Die Sportflächen umfassen ein Multisportfeld, ein Panna Court, ein Streetballfeld und einen umzäunten Bolzplatz.
Der gesamte 3. Bauabschnitt kostet geplant 615.000 EUR, die verfügbaren Mittel liegen bei 630.000 EUR; da sind nur ~2% „Luft“, was durchaus zu wenig sein könnte.
2024 ist der 4. Bauabschnitt geplant: Tischtennisplatten, ein Pumptrack, Bäume und Sitzbereiche.
Ansprache von Partygästen 2023
Die Geisterkampagne soll 2023 fortgesetzt werden. Dabei soll aus der geringen Wirksamkeit aus den letzten Jahren gelernt werden, und die Kampagne zielgerichteter erfolgen.
Säule 1: Es werden stark reduziert nur noch 6.000 EUR (statt 33.000 EUR) für Medien ausgegeben. Das umfasst Anzeigen im SAX (vorrangig UniSAX), Anzeigen bei Tag24 sowie weitere lokale Medien und ggf. Plakate.
Säule 2: Eventorientiert werden weitere 6.000 EUR für Sensibilisierung zu den Themen Lärm, Respekt und Zigaretten geplant.
Säule 3 umfasst den Instagram-Account der Stadt Dresden, der mit entsprechenden Kampagnen befüllt wird.
Die 12.000 EUR werden vom Bezirksrat einstimmig beschlossen.
Kultur- und Nachbarschaftszentren
Es geht um den zweiten Umsetzungsschritt zur Beförderung von Kultur- und Nachbarschaftszentren (KNZ) in Dresden. Dazu sollen folgende Maßnahmen durchgeführt werden:
Modellprojekt für intergenerative Arbeit im Mehrgenerationenhaus riesa efau (38.400 €)
Pilotprojekt „Villa Akazienhof“ als partizipatives Vorhaben im Stadtteil Gruna (85.000 €)
Umstellung der Bibliothek Gorbitz auf Bibo 7/10 mit KNZ-Funktionen (35.000 €)
Bibliotop – ein Ort für Wörter und Utopien von Kindern und Jugendlichen – als Integriertes Familienzentrum des Kinderschutzbundes mit KNZ-Funktionen für die Johannstadt (30.000 €)
Pilotprojekt zur Etablierung eines zusätzlichen KNZ-Moduls im Theaterhaus Rudi (31.600 €)
Rahmenkonzept für Kultur- und Nachbarschaftszentren in Dresden (35.000 €)
Der Bezirksrat stimmt der Vorlage mit einer Enthaltung (AfD) zu.
Shoa-Gedenkstätte
Es gibt einen Stadtratsbeschluss von 2021 zur Einrichtung eines Jüdischen Museums und eines Erinnerungsorts am Alten Leipziger Bahnhof.
Für das Jüdische Museum wurden 4 Standorte in die engere Auswahl genommen:
Standort Wilsdruffer Straße, Anbau ans Stadtmuseum
Käthe-Kollwitz-Ufer am Sachsenplatz
Pirnaischer Platz gegenüber vom Polizeipräsidium
an der Augustusbrücke auf dem Königsufer
Für die weitere Planung muss nun der Stadtrat die Standortauswahl eingrenzen.
Für den Alten Leipziger Bahnhof wurde 2022 bereits ein Feldversuch in Zusammenarbeit mit der TU Dresden (Institut für räumliche Resilienz) gestartet. Dazu wurden einige Installationen aufgebaut und verschiedene Veranstaltungen durchgeführt.
Aus dem Wettbewerb Gedenkareal Dresdner Norden ging ein Entwurf hervor, der einen Umbau des Alten Leipziger Bahnhofs in eine Gedenkstätte vorsieht. Dafür wurde die SachsenEnergie beauftragt, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. Die Studie ergab, dass eine Umsetzung für ca. 15 Mio. EUR machbar ist. Die Folgekosten belaufen sich auf jährlich 1 Mio. EUR.
Das Kulturamt hat dann eine Workshopreihe zu einem Jüdischen Begegnungszentrum durchgeführt mit unterschiedlichen Akteuren aus der jüdischen Gemeinschaft.
Alles in allem hat der Alte Leipziger Bahnhof das Potential, ein authentischer zeitgeschichtlicher Ort als Gedenk-, Lern- und Begegnungsraum zu werden. Die räumlichen und baulichen Voraussetzungen sind vorhanden und es bestehen inhaltliche Schnittstellen zwischen den einzelnen Akteuren. Detaillierte inhaltliche Konzeptionen sollen 2023/24 folgen.
Folgende Punkte sollen beschlossen werden:
Der Stadtrat nimmt die Ergebnisse der Konzeptentwicklungen für einen Gedenk-, Erinnerungs- und Vermittlungsort Alter Leipziger Bahnhof und ein Jüdisches Begegnungszentrum zur Kenntnis.
Der Stadtrat nimmt die Machbarkeitsstudie der Sachsenenergie AG sowie die Grobkostenschätzung für die Betreibung eines Gedenk,- Vermittlungs- und Begegnungszentrums am Standort Alter Leipziger Bahnhof zur Kenntnis und bestätigt die Variante 3 als Vorzugsvariante für weitere Planungen.
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, für einen Gedenkort mit einer Bildungs-, Vermittlungs- und kulturellen Begegnungsstätte Alter Leipziger Bahnhof eine dauerhafte Nutzungsvereinbarung/Mietvertrag zu verhandeln und dem Stadtrat ausgehend von den Beschlusspunkten 1 und 2 ein detailliertes Nutzungs- und Betreiberkonzept für diese Einrichtung vorzulegen. Für die vertiefte inhaltliche Vorbereitung im Zeitraum 2023/2024 ist eine Konzeptausschreibung vorzubereiten und durch den Ausschuss für Kultur und Tourismus (Eigenbetrieb Heinrich-Schütz-Konservatorium) zu bestätigen.
Der Stadtrat nimmt die Ergebnisse der Standortprüfungen, die Auswertung der Bürgerbefragung und der Bloginterviews sowie die konzeptionellen Überlegungen für ein Jüdisches Museum in Dresden zur Kenntnis.
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, im Zuge der weiteren Umsetzung der Beschlusspunkte 1 bis 3 die Einrichtung eines NS-Dokumentationszentrums am Alten Leipziger Bahnhof zu prüfen und dafür ein Konzept zu entwickeln.
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, für die Darstellung Jüdischen Lebens in der Dresdner Stadtgeschichte die Erweiterung des Stadtmuseums im Landhaus zu prüfen hinsichtlich einer Erneuerung und Erweiterung der Dauerausstellung sowie einer baulichen Erweiterung des Landhauses.
Der Bezirksrat nimmt die Vorlage bei einer Enthaltung (AfD) an.
Parkverbot auf der Bautzner Straße
Die Grünen Stadtbezirksbeiräte Norbert Rogge und Torsten Abel beantragen, die Sicherheit für Radfahrende auf der Bautzner Straße zu erhöhen. Deshalb soll zwischen Radeberger Straße und Martin-Luther-Straße ein Parkverbot und eine Geschwindigkeitsreduzierung geprüft werden.
Frau Wilke (AfD) behauptete, dass Autos dort gar nicht zu schnell fahren könnten, weswegen die Maßnahme unnötig sei.
Der Prüfauftrag wird mit 1 Gegenstimme (AfD) angenommen.
Bevölkerungsentwicklung in Dresden
Für die Messung werden anonymisierte Daten aus dem Melderegister benutzt. Dabei fließen alle Daten der Einwohnenden mit Haupt- oder Nebenwohnsitz in Dresden ein. Die Daten sind quartalsaktuell, bei noch aktuelleren Betrachtungen werden vorläufige Daten benutzt. Die Daten sind nur begrenzt interkommunal vergleichbar; hier sind Daten von Bundesebene besser verwertbar.
Dresden hat 2022 569.173 Einwohnende, das sind 1,5% mehr als im Vorjahr, ein Effekt der vor allem durch Kriegsgeflüchtete entsteht; in den letzten Jahren war der jährliche Zuwachs rückläufig, was sich vermutlich 2023 auch fortsetzen wird.
Die Geburtenrate sank von 5.579 (2021) auf 4.740 Lebendgeborene. Die Sterberate ging von 6.571 auf 6.048 Gestorbene zurück, lag aber immer noch mehr als 1.000 höher als 2011 (4.791). Diese Spitze lässt sich mit Covid erklären.
Der Zu- und Wegzug wird aufgeschlüsselt in Deutsch und Nichtdeutsch. Dort zeigt sich ein Saldo der Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit von -3.000. Bei den Nichtdeutschen ist die Statistik stark abhängig von globalen Krisen. So führt der Krieg in der Ukraine dazu, dass der Saldo bei über 12.000 liegt; eine Aussage für die Zukunft lässt sich daran jedoch nicht ableiten.
Es gibt 10 Stadtbezirke und 9 Ortschaften, 64 Stadtteile und 383 statistische Bezirke, welche für die kleinteiligen Statistiken benutzt werden. Außerdem gibt es 17 Stadträume, in denen homogene Stadtteile zusammengefasst werden. Zusätzlich gibt es seit zwei Jahren ca. 340 Sozialräume zur statistischen Betrachtung.
Im Stadtbezirk Neustadt leben 52.632 Einwohnende. Das ist ein Zuwachs von 0,5% zum Vorjahr. Die Äußere Neustadt hat demgegenüber 1,1% an Bevölkerung verloren. Seit 1990 hat der Stadtbezirk einen Zuwachs von 50%, Dresden insgesamt nur 10%. Die Geburtenrate liegt mit 6,1 (8,8 Äußere Neustadt) weit über dem Dresdner Durchschnitt von -1,8. Das Durchschnittsalter liegt im Stadtbezirk bei 36,3, in der Äußeren Neustadt bei 33,6 Jahren. Dresdenweit liegt es bei 43,4 Jahren.
Die Prognose zeigt, dass die Bevölkerungsentwicklung gesamtstädtisch leicht steigen wird. Auffällig ist dabei, dass der Anteil der 14-jährigen bis 2030 sinken, der Anteil der 75-jährigen jedoch steigen wird – Dresden steht also vor einer Überalterung.
Der SC Borea beantragt bei der Stadt Dresden eine Anteilsfinanzierung bis zu einer Höhe von 3.163.322 EUR für den Ausbau der Sportanlage Jägerpark. Nähere Infos sind der Vorlage zu entnehmen.
Am 18. Dezember 2022 haben wir auf unserer Mitgliederversammlung einen neuen Ortsvorstand gewählt! Als Vorsitzende wurde die bewährte Neustadtpiratenbüroleiterin Anne Herpertz in ihrem Amt bestätigt, ihr neuer Stellvertreter ist unser liebster Stadtrat Dr. Martin Schulte-Wissermann. Der bisherige Stellvertreter und liebster Neustädter Stadtbezirksrat Jan Kossick bleibt uns aber zum Glück als Beisitzer erhalten. Die Schatzmeisterei wird nach wie vor (und Gott sei Dank) Manuel Wolf erledigen. Als Beisitzer und offizieller Schirrmeister des Fuhrparkes sowie Lautis wurde Daniel Quitt auch in seinem Amt bestätigt. Besonders freuen uns die zwei Zuwächse zu unserem Ortsvorstand: Als neue Beisitzer wurden Tigo Stolzenberger und Benedikt Hanisch gewählt und verstärken das etablierte Team mit neuen Ideen und frischem Wind.
Wir freuen uns auf die kommende Zeit, das nächste Jahr und wünschen allen viel Kraft für die anstehenden wie auch spannenden Monate! Außerdem wünschen wir vom neuen Vorstand aus allen Mitgliedern, Pirat·innen, Sympathisant·innen und allen anderen ein paar schöne und ruhige Feiertage und einen guten Start ins Jahr.
Wie sagen wir immer so schön zum Schluss? Möge die Macht mit uns sein.
Auf der letzten Sitzung des Bezirksrats in diesem Jahr am 5. Dezember 2022 gab es eine Neubesetzung bei den Linken, die Nachtschlichter wurden ausgewertet und weiterfinanziert und das Rudolf-Rollt-Grundstück an der Marta-Fraenkel-Straße ist einer Gemeinwohlnutzung wieder ein Stück näher gerückt.
Für die Linke zieht Jaqueline „Yaki“ Muth in den Bezirksrat, da Nicole Schumann diesen aus beruflichen Gründen verlassen hat.
Nachtschlichter
Neustadtkümmerer Herr Mickan und Nachtschlichter-Koordinator Florian Bölike stellen eine Auswertung für 2022 der Nachtschlichter-Einsätze vor.
Die Herausforderungen sind die gleichen geblieben:
hohes Müllaufkommen
Lärmbelastung
Wildpinkeln
Scherben
Straßenbahnumleitungen
Diebstähle, Roheits- und Rauschgiftdelikte
Die Nachtschlichter·innen hatten 2022 50 Einsatztage bei 837 Einsatzstunden. Die Zeiten waren Donnerstag, Freitag und Samstag am Abend bis nachts gegen 3 Uhr. Zusätzlich zu dieser Nachtarbeit in Teams gab es Nachbesprechnungen zur Prozessoptimierungen. Außerdem sind Weiterbildungen wichtig in Erster Hilfe, Anti-Konflikttraining und Deeskalation. Neben dem befristet eingestellten Koordinator wurden bis zu 20 Nachtschlichter·innen auf Honorarbasis oder als Minijob eingestellt. Dabei stellte sich heraus, dass die Minijobs sehr unattraktiv sind und nur die Stellen auf Honorarbasis gut funktionieren.
Das Team ist sehr divers aufgestellt: Das Alter reicht von 19 bis 63 Jahren, ist sehr geschlechtsdurchmischt, szenekundig und gewaltsensibel.
Zu den Erfolgen zählt die Reduzierung der Straßenbahnausfälle von 86h im Jahr 2021 auf 15h im Jahr 2022; das Straßenbahnstreicheln ist nicht mehr akut.
Beim diffusen Lärm (z.B. Gruppengespräche) können die Nachtschlichter·innen nicht viel ausrichten. Demgegenüber ist spezifischer Lärm wie Boomboxen oder Mülltonnentrommeln gut addressierbar und konnte erfolgreich minimiert werden.
Es gibt allerdings nächtliche Kipppunkte: Ab spätestens halb eins nimmt die Ansprechbarkeit ab, die Reaktanz steigt. Deswegen werden Einsätze wegen Eigenschutzes teilweise früher beendet. Außerdem gibt es Intensivtage, wie bspw. Semesterbeginn, BRN-Wochenende oder Kaisermania, die besondere Herausforderungen darstellen.
Es zeigt sich, dass die Nachtschlichter·innen bestimmte Herausforderungen sehr gut lösen können, andere gar nicht.
Zusätzlich neben den Nachteinsätzen gibt es regelmäßige Kiezsprechstunden in Zusammenarbeit mit dem Neustadtkümmerer.
Insgesamt hat sich die Situation am Assi-Eck deutlich verbessert. Allerdings sind Verlagerungseffekte zum Alaunpark, Scheune-Vorplatz, an den Anfang der Alaunstraße (Albertplatz) und zum Simmelcenter festzustellen.
2022 förderte der Freistaat die Nachtschlichter mit 70.000 EUR und der Bezirksrat mit 8.000 EUR. Für 2023 sind beim Freistaat ~165.000 EUR beantragt und beim Stadtbezirksamt ~19.000 EUR.
Eine Idee aus der Johannstadt breitet sich inzwischen auf die Altstadt, Neustadt und Plauen aus: An vier Tagen im Dezember wird ein LKW verschiedene Orte in den Stadtteilen anfahren und jeweils ein Program von ca. einer Stunde präsentieren. Weihnachten vor der Haustür heißt das Projekt und wird bereits vom Stadtteilfonds Johannstadt und dem Bezirksrat Altstadt gefördert.
In der Neustadt sind drei Standorte am Samstag, den 17. Dezember geplant: Um 15 Uhr im Jägerpark, um 17 Uhr auf dem Bischofsplatz und um 19 Uhr im Alaunpark. Die Genehmigungsverfahren laufen noch, die endgültigen Standorte und Zeiten sind auf der Webseite zu erfahren.
Der Träger Kultopia beantragt nun in der Neustadt 7.150 EUR bei einem Gesamtvolumen von 32.020 EUR.
Der Bezirksrat stimmt der Förderung einstimmig zu.
Rudolf Rollt!
Ein der Drewag gehörendes und bisher als Parkplatz genutztes Gelände an der Marta-Fraenkel-Straße wird nun mittels Grundstückstausch der Stadt zugeführt. Damit hat die Initiative Rudolf rollt! einen Erfolg erzielt. Der Parkplatz wurde bereits beseitigt; für das weitere Nutzungskonzept geht es nun nach dem Tausch um die konkreten Planungen und das Einbeziehen der weiteren Interessen.
Der Bezirksrat stimmt dem Tausch mit 13 Ja-Stimmen und einer Gegenstimme (AfD) zu.
Konzept zur »Erhöhung der Lebensqualität in Stadtvierteln und Verringerung der Auswirkungen des Kfz-Verkehrs«
Die Grüne-Fraktion im Stadtrat hat einen langen Antrag mit langem Namen eingebracht. Dieser wurde allerdings seit Mai immer wieder durch die Antragsstellerin vertagt.
Der Antrag fordert die Erstellung eines Konzepts, welches verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung des MIV, zu mehr Begrünung und zu mehr Platz für Menschen im Stadtraum führen soll. Hiermit soll sich die Aufenthalts- und damit die Lebensqualität in den Stadtteilen verbessern.
Die Punkte im Einzelnen:
Planung und Gestaltung von Straßen in Stadtvierteln bei Umbau oder Neubau mit dem Ziel der Verkehrsberuhigung
Umsetzung vereinfachter baulicher und verkehrsorganisatorischer Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in vorhandenen Straßen (z.B. Einengungen, Aufpflasterungen, Blumenkübel, gegenläufige Einbahnstraßen, modale Filter, Dialog Displays zur Geschwindigkeitsanzeige)
Besondere Beachtung von sensiblen Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Krankenhäusern, Pflegeheimen
Neuverteilung der urbanen Flächen mit dem Ziel der Erweiterung der Seitenräume
Einrichtung von Spielstraßen, Anliegerstraßen und Begegnungszonen
in Einzelfällen Sperrung von ausgewählten Straßen für den Kfz-Verkehr, um wohnortnah Spiel, Sport und Spaß zu ermöglichen (z.B. als temporäre Spielstraßen oder Sommerstraßen)
Ermöglichung der vereinfachten Durchführung der Sperrung von Straßenabschnitten für Straßenfeste o.ä. auf Antrag der Anwohner·innen
Intensivierung der Straßenbegrünung
Durchführung von Mobilitätsexperimenten unter Beteiligung der Anwohner·innen zur Erhöhung der Sicherheit und Verbesserung der Aufenthaltsqualität
Durchführung wirksamer Kontrollen zur Einhaltung der Verkehrsregeln (Geschwindigkeit und Parken)
Wir können uns den Punkten ausnahmslos anschließen. Allerdings sehen wir kaum eine Chance, dass ein solches Konzept in naher Zukunft durch den Oberbürgermeister erstellt wird.
Funfact: Karin Wilke (AfD) spricht von einem Grünen Bevormundungsantrag, weil sie mit ihrem Auto nicht mehr dort fahren darf, wo sie will.
Das Konzept wird vom Bezirksrat mit 11 Ja-Stimmen bei einer Gegenstimme (AfD) und einer Enthaltung (CDU) angenommen.
Bis zum nächsten Bericht,
Keinen Bericht mehr verpassen?
Keinen Bericht mehr verpassen?
Hinweispflicht zu Cookies
Webseitenbetreiber müssen, um Ihre Webseiten DSGVO konform zu publizieren, ihre Besucher auf die Verwendung von Cookies hinweisen und darüber informieren, dass bei weiterem Besuch der Webseite von der Einwilligung des Nutzers
in die Verwendung von Cookies ausgegangen wird.
Der eingeblendete Hinweis Banner dient dieser Informationspflicht.
Sie können das Setzen von Cookies in Ihren Browser Einstellungen allgemein oder für bestimmte Webseiten verhindern.
Eine Anleitung zum Blockieren von Cookies finden Sie
hier.