SBR-Bericht: Kulturförderung, Aktivitäten für Kinder & Jugendliche, BRN, Baustellen und vieles mehr…
In der Sitzung vom 03. April gab es deutlich mehr zu berichten und zu diskutieren als in der letzten Sitzung – sie ging von 17:30 bis 21:30 Uhr. Kommen wir also direkt zum Bericht!
Förderungen für Kinder, Jugendliche und Familien
Das 10. Kinderfest im Alaunpark verbindet Flohmarkt, Hüpfburg, “eine kleine BRN für die Kinder” und vieles weiteres. Die 5.400€ Förderung wurden einstimmig vom SBR beschlossen. Am 29. Mai 2023 von 10 bis 22 Uhr gibt es also Spiel und Spaß ohne Kommerz! Für das Zirkus-Theater Festival des Societätstheaters im Alaunpark (10 Tage Action für Kinder, Familien und Interessierte) gab es einstimmig 6.900€ Förderung – besonders hervorzuheben ist, dass die Kostenfreiheit die Barrieren für die Teilhabe senkt. Die Eröffnung findet am 01. Juni statt. Für die Stadtteilbibliothek werden außerdem 5.000€ für Nintendo-Switch-Spiele zur Verfügung gestellt. Damit kann Kindern aus Familien, die sich das nicht oder kaum leisten können, Zugang zu solchen Spielen ermöglicht werden. Besonders im Hinblick auf Lernspiele ist das ein Gewinn. Holger Zastrow enthielt sich als einzige Person bei der Abstimmung. Das schon in der letzten Sitzung vorgestellte Pilotprojekt zur Beteiligung von Kinder und Jugendlichen bekommt zur Umsetzung ihrer Auftaktveranstaltung (21. April im Alaunpark) und weiterer Projekte 3.570€ aus Mitteln des SBRs.
Kunst-, Musik- und Kulturförderung
Der Scheunevorplatz braucht Förderung für die Bespielung des Vorplatzes. Die Projekte dort sind sehr wichtig, da anstatt repressiver Maßnahmen endlich präventive und positive Ansätze gewählt wurden, um Kriminalität entgegenzuwirken. 10.278€ werden beantragt und einstimmig angenommen. So bekommt auch der Schaubudensommer entlang der Alaunstraße mit einem reichhaltigen Programm 9.000€ aus Mitteln des SBRs. Das Internationale Sommerfestival für Theater, Vergnügen und Musik findet vom 04.-06. Juli statt. 12.000€ bekommt auch die nicht-Kommerzielle Veranstaltung “Kultur am Pavillon” an der Albertbrücke, wo es wieder eine Konzertreihe im Sommer geben wird. Das am 11. April im C.Rockefeller Center for Contemporary Arts (Rudolf-Leonhard-Straße) stattfindende Konzert verbindet ungewöhnliche Orte, Musik und Gespräche und wird ebenfalls vom SBR in Höhe von 1000€ gefördert. Barrierefreier Zugang ist gegeben. Außerdem werden disziplinübergreifende Veranstaltungen zur Förderung kreativer Fähigkeiten, Verknüpfung künstlerischer Ansätze, gesellschaftlichen Integration unter dem Namen “Free Yourself with Colour” gefördert. Es gibt Kunst- Workshops mit Farbe und Theaterperformance als Gemeinschaftswerke und Musik. Ziel ist es, Menschen, die sonst benachteiligt werden die Chance zu bieten, mit Kultur und anderen Menschen in Berührung zu kommen. 2.200€ gibt es einstimmig für dieses Projekt.
Veranstaltungswoche in Gedenken an Jorge Gomondai
Der Afropa e.V. / Initiativkreis Gedenken.Erinnern.Mahnen. veranstaltet eine Woche in Gedenken an die rassistisch motivierte Ermordung von Jorge Gomondai. Unter anderem gab es am 03. April einen Gedenkrundgang und am 05. April ein Zeitzeug:innengespräch. Am 06. April, dem Todestag von Jorge Gomondai, wird es außerdem eine Gedenkveranstaltung am Jorge-Gomondai-Platz geben, bei der Engagierte, Zeitzeug:innen und die zweite Generation von Vertragsarbeitenden zu Wort kommen werden. Der SBR beschließt einstimmig 1396,90€ für die Gedenkwoche.
Förderung für 80-Jährige Jubiliare
Für 80-Jährige im Neustädter Stadtbezirk soll es zwei Ehrenfeiern für die Jubiliare aus Mitteln des Stadtbezirks geben. Es soll Gelegenheit geschaffen werden, bei Kaffee und Kuchen zusammen und mit Vertreter:innen der Verwaltung über ihre Wünsch, Ideen und Nöte zu sprechen. Süße Idee, die dem Problem der Einsamkeit in Städten entgegenwirken kann!
Vorschläge zur BRN
Die SPD nutzt ihr Vorschlagsrecht und bittet den Oberbürgermeister, zu prüfen, in welchen rechtlichen Rahmen die Durchführung die BRN aussehen könnte und welche Arten der Unterstützung dafür umgesetzt werden können. Dabei soll es nicht nur für dieses Jahr Lösungen geben, sondern über dieses Jahr hinweg Lösungen für die Zukunft der BRN gefunden werden. Hintergrund ist auch, dass die Gespräche aus dem Hintergrund in den Bezirksrat verlegt werden sollen. Ulla Wacker (Grüne) betont, dass das Ganze natürlich nur möglich wird, wenn die Menschen der Neustadt das wollen. Sie berichtet über viele Gespräche die derzeit diesbezüglich stattfinden und dass dort bereits verschiedene Varianten und Wünsche diskutiert werden. Viele Ehrenamtliche stoßen an ihre finanziellen und zeitlichen Grenzen. Holger Knaak (Die Linke) spricht davon, dass neue Wege gefunden werden müssen, einfach weil die deregulierten Zeiten spätestens mit Corona herum waren. Eine “zurück zur alten BRN” wird es so kaum geben, aber er zeigt sich optimistisch, dass neue Wege gefunden werden. Holger Zastrow (FDP) erinnert sich auch gern an die alten Jahre zurück, verweist jedoch auf die steigende Spießigkeit in der Neustadt und – vollkommen zurecht – darauf, dass solche Sachen im Ehrenamt kaum noch oder gar nicht zu schultern sind. Anne Herpertz (PIRATEN) weist darauf hin, dass sie selbst als sie noch hinter Meißen wohnte oft die BRN besucht hat. Die Verantwortung für die BRN lag noch nie nur im Stadtteil – die Verantwortung ist nicht nur stadtweit sondern sogar überregional. Dr. Demuth (SPD) unterstreicht, dass es für junge, linke Menschen aus ganz Ostsachsen eine Blaupause ist, mal aus ihren Nazi-Dörfern rauszukommen. Anne Herpertz nickt bestärkend. Alle sind sich einig, dass die Stadt die bürokratischen Bedingungen für Stadtteilfeste überdenken muss.
Weitere Informationen & Wissenswertes
Während den Baumaßnahmen an der Bautzner Straße/Prießnitzbrücke (Ersatzneubau der Brücke wegen Hochwasserschäden 2013) wird die Verkehrsführung geändert. Der Bau beginnt am 17. April, wird voraussichtlich 25 Monate dauern und in mehreren Abschnitten vorgenommen. Ab dem 02. Mai wird es Schienenersatzverkehr geben, ab ca. Mitte Juli eine getrennte Führung des Fahrbetriebs. Einen Großteil der Zeit (ab Mitte Juli) wird es stadteinwärts von der Bautzner Straße über die Radeberger Straße wieder zurück auf die Bautzner Straße gehen, stadtauswärts geht es dann über die Holzhofgasse und den Diakonissenweg wieder auf die Bautzner Straße. Eine Ersatzhaltestelle wird auf der Löwenstraße eingerichtet, Ampeln für Fußgänger:innen werden garantiert und mit dafür notwendigen Parkverboten muss gerechnet werden. Die Radverkehrsführung wird an die veränderte Verkehrsführung für Kraftwagen angepasst. Die Stadt und auch die DVB werden zeitnah Anwohnende und Betroffene über die Maßnahmen, Umleitungen und Ersatzhaltestellen informieren. Die Stadtverwaltung sagt zu, nach einer gewissen Anfangszeit eine Verkehrsmessung durchzuführen, um entsprechend einer potentiell zu hohen Belastung auf der Holzhofgasse entgegenwirken zu können.
Aus der Fortschreibung des Kita-Fachplans ist zu entnehmen, dass die Fertilitätsquote sinkt (z.B. wegen Wegzug, situative Lebensumstände, steigende Lebenshaltungskosten) und prognostisch geht die – Zitat – „Tendenz zum Drittkind wieder zurück“. Da sollte man als Stadt mal darüber nachdenken, vor allem, was die quasi unbezahlbaren, größeren Wohnungen betrifft. Allerdings – aufgrund des Sinkens –gibt es keine Knappheit mehr bei Kita-Plätzen wie noch vor einigen Jahren. Es wird aber appelliert, das Angebot nicht im Sinne des Geldsparens einzuschränken, damit auf künftige Entwicklungen und auf den erhöhten Bedarf an Integrationsplätzen Rücksicht genommen werden kann.
Es wird jetzt auch bald wieder mehr Mülltonnen in der Äußeren Neustadt geben & die Imagekampagne zum Sauberhalten des Alaunparks startet im neuen Jahr wieder mit Mülltüten und kleinen Aufmerksamkeiten für die Parkbesuchenden. Haltet eure Umwelt sauber!
Bis zum nächsten Bericht,