SBR-Bericht: Nachtschlichter, Skateparks, Königsbrücker Straße und vieles mehr…
Die volle Sitzung kurz vor Weihnachten startete mit recht vollen Sitzen sowohl im Beirat als auch bei den Teilnehmenden auf den Plätzen hinten. Dies lag unter anderem an den Maßnahmen der Nachtschlichter·innen sowie den Potentialen von Skateplätzen im Stadtgebiet.
Evaluation der Nacht(sch)lichter
Eine Auswertung der Arbeit und Wirkung der Nacht(sch)lichter übernahm die Internationale Hochschule und stellte sie auf der Sitzung vor. Insgesamt wurden 16 Tage durch Beobachtungen begleitet. Ein Großteil der Partygänger:innen nimmt die Nachtschlichter als sehr positiv wahr und reagieren sehr zugänglich auf Ansprachen. Ein kleiner Teil besteht dabei allerdings auch aus Betrunkenen mit Kontrollverlust. Schwierig für die Nachtschlichter ist vor allem die Arbeit mit Hilfsbedürftige, bei denen die Schlichter lediglich Hilfsangebote aufzeigen können, jedoch nicht grundsätzlich helfen können. An dieser Stelle wäre strukturell aufsuchende Soziale Arbeit notwendig. Beim Thema Kriminalität weisen die Nachtschlichter inzwischen auch Menschen auf potentielle Diebstahlgefahren hin, für tatsächliche Vorfälle ist dann aber natürlich die Polizei zuständig. Die meisten Ansprachen der Nachtschlichter waren allgemeine (quasi „präventive“) Kontaktaufnahmen zu Personen, danach folgen Ansprachen wegen Lärm, Müll und Verunreinigung, um Platz zu schaffen/zu machen sowie in den seltensten Fällen wegen Urinieren und Gewalt. In den überragend meisten Fällen wurden die Ansprachen mit Verständnis aufgenommen. Die Nachtschlichter erfüllen ihre Aufgabe: Sie zeigen Präsenz vor Ort und tragen Regeln auf neue Weise in die Neustadt rein. Von 150 per Brief angeschriebenen Anwohner:innen haben gerade einmal 10 geantwortet, um Gespräche über die Situation aufzunehmen (die Aussagen sind also wenig repräsentativ). Auch das Sicherheitsgefühl wurde abgefragt, das Sicherheitsgefühl ist nach wie vor in der Neustadt ziemlich hoch. Jedoch werden der Alaunpark und der Rosengarten nachts gemieden. Die Nachtschlichter selbst werden insgesamt als deeskalierende Instanz wahrgenommen. Positiv hervorgehoben wurde außerdem die interkulturelle Kompetenz der Nachtschlichter. Angeraten wird eine fortschreitende Professionalisierung der neu auszubildenden Nachtschlichter.
Anschließend wurde die weitere Förderung der Nacht(sch)lichter für das kommende Jahr 2024 vom Stadtbezirksbeirat in Höhe von 18.770€ einstimmig beschlossen. Leider ist die Förderung vom Land Sachsen regressiv, weshalb abzusehen ist, dass Jahr um Jahr die Förderung von städtischer Seite höher werden muss. Herr Barth appelliert an die Bezirksrät:innen und die Stadtpolitikl, dass die fehlenden Beträge vom städtischen Haushalt aufgefangen werden sollen.
Entwicklungskonzept Skateanlagen in Dresden
Momentan gibt es 15 Skateanlagen in Dresden. Neben einer schon durchgeführten Bestandsanalyse (Bestandsaufnahme und Bewertung) und der daraus abzuleiteten Handlungsbedarfen und Entwicklungspotentialen soll außerdem ein Bewegungsraumkonzept erstellt werden, bei dem Skaten inzwischen mit im Fokus ist. Für die einzelnen Anlagen gibt es nun Datenblätter – auffallend ist natürlich, dass die Dringlichkeit für Anlagen in der Neustadt besonders hoch ist – zum einen ist die Nachfrage hoch, zum anderen gibt es gar keine Anlagen. Der einzige Vorschlag der benannt wurde ist am Alten Leipziger Bahnhof. Die gesamte Präsentation kann hier abgerufen werden. Um noch mehr Standorte zu finden gab es einen Ergänzungsantrag aus dem SBR: Nochmal im Bereich Industriegebiet und im Rahmen der BuGa Möglichkeiten zu prüfen sowie die Martha-Fraenkel-Straße wieder klar mit einzubeziehen im Prüfvorhaben. Diesem wurde, ebenso wie der Vorlage, einstimmig zugestimmt.
Sonstiges
Der Flächennutzungsplan in Bereich Jägerpark soll angepasst werden, mehr zu den Details gibt es hier. Dazu hat der SBR noch beschlossen, dass Ausgleichsflächen in der Neustadt (näher am Standort) gesucht werden sollen und allgemein das Umweltamt vor Ort im Beirat berichten soll, wie die Verfahren rund um Ausgleichsflächen überhaupt ablaufen. Ein Bauvorhaben – nach Planfeststellungsbeschluss der bald erwartet wird – steht an auf der Königsbrücker Straße an (nein, nicht für den unteren Teil der Köni, sondern von der Stauffenberg bis zur Fabricestraße). Variante 1*1 ist die favorisierte Variante der Verwaltung – die ganzen Einzelheiten gibt es hier. Da die Vorlage allerdings im Bauausschuss noch nicht behandelt wurde, vertagt der SBR den Beschluss der Vorlage. Außerdem wurden 2.285€ für Rollschuh-Equipment für das neue Junior Derby Team des SV Motor-Mickten einstimmig beschlossen.
Bis zum nächsten Bericht,