SBR-Bericht: Nachtschlichter:innen, Kriminalstatistik, Jugendbeteiligung und Kulturförderung und vieles mehr…

Die Juni-Sitzung begann etwas ausgedünnter mit 13 SB-Rät:innen (später dann 15) und dafür mit einer umso volleren Tagesordnung. Fangen wir also gleich an!

Bericht der Nachtschlichter:innen

Die Nachtschlichter:innen konnten früher und stärker ins diesjährige Projekt reingehen durch die nun ausgezahlten Honorare an die rund 10 Schlichter:innen. Das Team soll noch auf rund 20 Personen anwachsen. In der Regel arbeiten zwei Teams, meistens sind sie am Assieck bis hoch zum Alaunpark, ab und an auch unten an der Alaunstraße. Neben dem Eckencheck Ende Mai wird es vor allem zu Semesterbeginn wieder ergänzende Happenings, Ansprache- und Weiterbildungsformate rund um Deeskalation geben. Ein besonderer Fokus liegt nach wie vor auf der Rückgewinnung von Personen und dem positiven Bespielen von Plätzen in der Neustadt – faktisch Angebote statt Verbote.

Polizeiliche Kriminalstatistik 2022

Die Polizeidirektion Dresden stellt die Kriminalstatistik aus dem letzten Jahr vor. Dabei werden lediglich Tatverdachte dargestellt, keine Verurteilungen und natürlich nur das „Hellfeld“, also die tatsächlich getätigten Anzeigen. In die Gesamtstratfaten des PD Dresden zählt der LK SSOE & Meißen mit hinzu. Die Aufklärungsquote ist von 60% auf 52% gesunken. Diebstahl- und Roheitsdelikte sind über einen Abfall während der Corona-Pandemie wieder etwas gestiegen. Die Rauschgiftdelikte haben kontinuierlich über jedes Jahr hinweg abgenommen. Das subjektive Sicherheitsgefühl in der Neustadt gehört nach wie vor nicht zum „unsichersten“ Gefühl dresdenweit, doch insbesondere im Alaunpark ist das Gefühl niedriger.

Kinder- und Jugendbeteiligung im Stadtbezirk

Ein kleines Resümee zum beginnenden Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekt im Modellversuch wird gezogen. Weitere öffentliche Treffen wird es zu mehr Grün in der Stadt, einer autofreien Neustadt und der Polizeipräsenz und den Polizei-Kontrollen in der Neustadt geben – letztere haben sich als besondern wichtig für junge Menschen herausgestellt.

Projektförderungen

Der Synthese e.V. veranstaltet dieses Wochenende ein Stadtteilfest am Martin-Luther-Platz – ein wenig als alternative Einzelveranstaltung. Dabei steht das Mitwirken lokaler Akteur:innen im Mittelpunkt. Zu sehen und Hören gibt es Kunst- und Kulturschaffende auf zwei Bühnen, eine Plattform für elektronische und akustische Musik sowie Theateraufführungen oder Lesungen. Auch Verkaufs- und Infostände von ortsansässigen Vereinen sind vorgesehen. Ulla Wacker (Grüne) betont, wie extrem schwierig Auflagen der Verwaltung rund um eine Veranstaltung sind, die rein ehrenamtlich von engagierten Anwohnenden getragen werden soll. Nachdem herauskam, dass kurzfristig keine Mittel für das BRN-Büro für das Fest am Martin-Luther-Platz umgewidmet werden können, beantragt Christian Demut (SPD), das Budget um 4.000€ auf 18.000€ aufzustocken. Der SBR beschließt einstimmig die erhöhten 18.000€. Ähnlich dazu soll auch auf der Sebnitzer Straße ein Straßenfest stattfinden. Auch hier wird via Antrag (Anne Wieland, die Linke) um 4.000€ erhöht. Insgesamt werden auch hier 14.000€ einstimmig beschlossen.

Am Alten Leipziger Bahnhof soll ein Sommerfest der Blauen Fabrik stattfinden. Ende August sollen an drei Tagen verschiedene Bands und DJs spielen, neben Podiumsdiskussion zur weiteren Entwicklung gibt es auch vielerlei für Familien und Kinder. Die 6.900€ werden ebenso einstimmig angenommen. Um an die Opfer der Shoa zu erinnern, werden im Rahmen des Projektes „Erinnern-Bilden-Begegnungen“ am Alten Leipziger Bahnhof fünf Veranstaltungen vom Förderkreis Gedenk-, Begegnungs- und Lernort
ALB
stattfinden. Dafür wurden 15.120€ beschlossen.

Eine Sommer-Konzertreihe in der Martin-Luther-Kirche wird mit 2.620€ mit einer Enthaltung ansonsten einstimmig angenommen gefördert. Das jüdische Kulturwochenende „Lebendige Erinnerung“ gibt es rund um den Alten Leipziger Bahnhof mit „Shabbat, Workshops, Konzerten, Foren, Rundgang und mehr“. Für das Projekt werden 6.115,00€ bereitgestellt. Für einen Brandschaden am Spielplatz an der Schanzenstraße wird der SBR dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft mit 4.000€ aushelfen.

Weiteres…

Die Details zur Begrünungssatzung, der einstimmig vom SBR zugestimmt wurde, findet ihr hier. Ein großer Fokus liegt dabei auf der Erhöhung der grünen Vielfalt im Stadtbereich, aber auch bei der Anpassung an Veränderungen durch den Klimawandel. Außerdem soll ein Grundstück an der ehemaligen Robotron-Kantine zurückerworben werden und als potentiell neuer Standort für das Kunsthaus Dresden genutzt werden. Jacqueline Muth (Linke) bringt einen Antrag ein, dass der bisherige Standort des Kunsthauses vor einem potentiellen Verkauf darauf geprüft werden soll, ob nicht eine städtische Nutzung bzw. ein Beibehalt in städtischem Eigentum möglich und sinnvoll ist. Außerdem wurde ein Antrag der SPD angenommen, der mehr kommunale Beteiligung beim Alten Leipziger Bahnhof fordert.

Bis zum nächsten Mal!

Anne Herpertz
Stadtbezirksbeirätin
Jan Kossick
Stadtbezirksbeirat a.D.

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